ROBIN ALEXANDER IM GESPRÄCH

- über seinen neuen Spiegel-Bestseller und die Post-Merkel-Ära

Bei der Jungen Union im Kreis Herford war der prämierte Journalist und Kanzleramts-Insider Robin Alexander zu Gast. Auf digitaler Ebene präsentierte er seinen neuen Spiegel-Bestseller „Machtverfall: Merkels Ende und das Drama der deutschen Politik: Ein Report“ und stellte sich anschließend in einer Diskussionsrunde den spannenden Fragen der Gäste.
Alexander erlernte sein Handwerk kurz nach der deutschen Wiedervereinigung an der Universität Leipzig, brach danach in die Hauptstadt auf und wechselte nach journalistischer Tätigkeit für die „taz“ zu „Die Welt“. Heute berichtet er als stellvertretender Chefredakteur der Welt aus dem Innenleben der Bundesregierung und des Kanzleramts. Nachdem sein erster Bestseller, in dem er die Flüchtlingskrise ab 2015 detailreich rekonstruierte, erfolgreich im deutschen Fernsehen verfilmt wurde, widmet sich sein zweites Buch nun den letzten Jahren der Ära von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Alexanders Anspruch in seinem Buch sei es, als Journalist handelnde Personen nach außen hin darzustellen und nicht erklärendes und bewertendes Auge zu sein. Er wolle den Lesern eine „Kamera sein, wo keine Kamera hinkommt“. Von ihrer Motivation, bekräftigt durch Obama, noch zu einer weiteren Amtszeit zu kandidieren, ihrer Stellung als Verteidigerin der westlichen Werte gegen Donald Trump, bis hin zur K-Frage der Nachfolge, gibt Alexander dem Leser zwar eine Richtung der dargestellten Ereignisse vor, lässt aber Raum für Interpretation, jener Frau selbst ein Zeugnis auszustellen, die fast ein Viertel der Geschichte der Bundesrepublik geprägt hat.
 
In der JU-Diskussionsrunde beantwortete er anekdoten- und facettenreich die Fragen der Gäste, spekulierte über die Chancen und den politischen Hintergrund der Grünen sowie über die Kernthemen der Union. Joachim Ebmeyer, der für die Herforder Union einen Sitz im Deutschen Bundestag anstrebt, bekräftigte seinen Anspruch, sich in erster Linie für gesellschaftliche Stabilität einzusetzen. Für ihn sei wirtschaftlicher Erfolg zwischen ernstzunehmender Klimawende und intensivierter Sicherheitspolitik maßgeblich. Der gelernte Volkswirt konzentriert sich nun zusammen mit der CDU und JU im Kreis Herford auf den Bundestagswahlkampf und die Wahl am 26. September 2021.